Hier erfahren Sie alles über die Vorteile unserer Agri-Photovoltaik-Anlagen
"Mit Agri-Photovoltaik wäre es rechnerisch möglich rund 30 Prozent des gesamten Strombedarfs in Deutschland zu decken", schätzt Sebastian Neuenfeldt vom Thünen-Institut. "Dafür bräuchte man rund 300.000 Hektar Ackerfläche, oder etwa 3 Prozent der Anbaufläche, worauf dann sowohl Strom als auch landwirtschaftliche Erzeugnisse produziert werden können."
(Quelle: Studie der Universität Hohenheim September 2022: Agri-Photovoltaik: Grüner Strom vom Acker hat Potenzial, aber seinen Preis)
Was ist Agri-Photovoltaik?
Unter Agri-Photovoltaik versteht man die gleichzeitige Nutzung von Flächen für die photovoltaische Stromerzeugung und die Landwirtschaft und deren weiteren Nutzung.
Der steigende Bedarf an erneuerbaren Energien führt zu einer zunehmenden Konkurrenz zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Flächen für Solarparks.
Eine lukrative Lösung wäre Agri-Photovoltaik, die eine doppelte Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen ermöglicht. Obstanbau, wie Äpfel/Birnen/Kirschen bzw. Beerenkulturen, der Ackerbau, wie Kartoffeln, Spargel und Gemüse in Verbindung mit der Photovoltaik werden optimal kombiniert, um Solarstrom und Lebensmittel gleichzeitig zu gewinnen.
Die Koexistenz von Solarmodule und Feldfrüchten impliziert eine gemeinsame Nutzung des Lichts durch diese beiden Produktionsarten, sodass bei der Planung von Agri-Photovoltaik-Anlagen unter Umständen Ziele wie die Optimierung des Ernteertrags, der Erntequalität und der Energieerzeugung abgewogen werden müssen.
Die Agri-Photovoltaik steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen, doch sind die ersten Anlagen bereits in Betrieb, wie u.a. auch unsere Pilotanlage in Kressbronn am Bodensee im Apfel-Obstanbau.
Ein sehr interessanter Artikel zur Agri-Photovoltaik von der Tagesschau:
https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/agri-photovoltaik-103.html
Agri-Photovoltaik Leitfaden des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE):
Vorteile der Agri-Photovoltaik:
- Allgemein leistet sie einen Beitrag gegen die Klimakrise (CO₂-Speicherung, Erzeugung von Solarenergie)
- Strom durch Erzeugung von Solarenergie kann bspw. für Kühlhäuser oder elektrisch betriebene Traktoren / Erntemaschinen genutzt werden
- Reduzierung von zu großer Wasserverdunstung (um bis zu 20 %), Erhöhung der Bodenfeuchtigkeit
- Regenwassersammlung mithilfe von Regenwassernutzungssystemen (Dachrinnen mit Auffangbecken) zu Bewässerungszwecken, optimiertes Wassermanagement
- Schutz vor Wetterextremen (Starkregen, Hagel, Frost, direkter Sonneneinstrahlung etc.), ermöglicht trockenen Anbau, Schutz gegen Pflanzenschäden
- Sonnenschutz und geringere Temperatur / Sonnenbrand, weniger Wasserentnahme aus Fließ- oder Standgewässer
- Schutz vor Wind- und Wassererosion
- Verschattung der Obstbäume durch semitransparente Glas/ Glas Solarmodule (zwischen 40 % und >50 % Transparenz) bieten genügend Licht für die Photosynthese ausgewählter Pflanzen, Verbesserung der Bodeneigenschaften und des Bodenlebens
- Anbringung von Schutzeinrichtungen (Hagelnetze, Folien etc.)
- Reduktion der Landnutzungskonkurrenz zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Landwirtschaft
- Steigerung der Landnutzungseffizienz, landwirtschaftliche Produktion sichern
- Agri-PV kann bei geeignetem technischen Design zu einem Anstieg der Resilienz und der landwirtschaftlichen Erträge führen
- Viele Synergieeffekte (gut geplante Mischkulturen)
- Eigenstromverwendung oder Vermarktung der Stromerträge als weiteres Standbein
- Landwirte erhalten für die Agri-PV Fläche weiterhin die EU-Flächenbeihilfe
AgriPV-Anlagen können sich selbst, und weitere Investitionen durch die gewonnene Energie finanzieren, bspw. Kühlhäuser, die zur Lagerung der Ernte bis zum Verkauf benötigt werden, elektrisch betriebene Traktoren / Erntemaschinen etc.
Was kostet eine Agri-Photovoltaik-Anlage?
Was eine Agri-Photovoltaik-Anlage kostet, hängt von der Größe, der extra entwickelten Unterkonstruktion, der Leistung und der Art der Module ab. Pauschale Angaben sind noch nicht möglich, da mit dieser Art der Stromerzeugung aus Sonnenenergie in Deutschland erst begonnen wird.
Um eine solche Anlage zu errichten, ist eine spezielle und extra entwickelte Unterkonstruktion passend zu den Pflanzenkulturen erforderlich.
Zusätzlich müssen die Module und deren Installation berücksichtigt werden.
Im Verhältnis zur normalen Freiflächen-Photovoltaik sind solche Anlagen gegenwärtig noch leicht überteuert.
Welche Genehmigungen sind erforderlich?
In einem von den Ressorts Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Umwelt (BMUV) und Landwirtschaft (BMEL) im Februar 2022 herausgegebenen Eckpunktepapier heißt es, dass alle Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen grundsätzlich zulässig sein sollen, um dieselbe Fläche landwirtschaftlich und energetisch zu nutzen.
Genaue Regelungen, welche Genehmigungen für solche Anlagen erforderlich sind, liegen noch nicht im Detail vor. Sehr gerne beraten wir Sie hierzu und bringen unsere bereits erhaltenen Erfahrungen mit in Ihr Pilotprojekt mit ein.
Für die Landwirtschaft könnte die Installation von Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen einen Nutzen haben, da die Bodenversiegelung nur gering ist und sich die Ackerflächen wieder erholen könnten. Noch ist die Rechtslage leicht komplex.
Die einzelnen Bundesländer könnten durch das Landesrecht regeln, ob Genehmigungen für die Installation von Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen erforderlich sind.
Genehmigungen könnten durch die unteren Baubehörden der Kommunen erteilt werden.
Die unteren Baubehörden prüfen, ob die Installation von Photovoltaikanlagen umweltverträglich ist, und könnten gegebenenfalls Auflagen erteilen.
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